Interview: Christina Rettenmoser Stadtmenschen im Gemeindebau
Die Stadtmenschen Wien wachsen immer weiter. Dieses Jahr starten wir mit dem Projekt "Stadtmenschen im Gemeindebau" durch. Was genau hinter dem Projekt steht und welche wichtige Tätigkeit unsere Freiwilligen übernehmen, hat Projektkoordinatorin Christina Rettenmoser verraten.
Christina Rettenmoser im Gespräch
1. Worum geht es bei Stadtmenschen im Gemeindebau?
Kurz zusammengefasst unterstützen die Stadtmenschen im Gemeindebau Mieter*innen, die im Gemeindebau wohnen, schon einmal knapp einer Delogierung entgangen sind und auch nicht mehr von der Sozialen Arbeit betreut werden. Durch den Austausch mit unseren Freiwilligen soll dafür gesorgt werden, dass es zu keinem neuerlichen Zwangsräumungsverfahren kommt
2. Was ist das Besondere bei Stadtmenschen im Gemeindebau?
Generell ist schon der Ort des Einsatzes etwas Besonderes.
Die Wiener Gemeindebauten sind ein Spiegel unserer Gesellschaft und leben von ihrer
Vielfalt. Junge Familien, Pensionist*innen und Menschen mit verschiedensten
kulturellen Hintergründen leben hier Tür an Tür und teilen sich den Lebensraum.
Das ist eine unglaubliche Möglichkeit dafür, dass Neues entstehen kann, hat
aber natürlich auch Herausforderungen parat. Hier setzen die Stadtmenschen im
Gemeindebau an und unterstützen die Bewohner*innen in ihrer Lebensrealität.
Besonders macht es auch, dass es ein persönliches Betreuungsverhältnis ist und respektvoller
Umgang und Kommunikation auf Augenhöhe an erster Stelle stehen. Zu
den Aufgaben der Stadtmenschen zählen zum Beispiel Hausbesuche, die
Begleitung der Klient*innen zu wichtigen Terminen und Unterstützung in behördlichen Angelegenheiten, wie das Ausfüllen von Förderanträgen.
3. Worauf freust du dich vor einem Lehrgang immer am meisten?
Unsere Lehrgänge sind natürlich formal und inhaltlich immer gleich aufgebaut, aber trotzdem gleicht keiner dem anderen. (Grinst) Unser Projekt lebt von den Individuen, die sich daran beteiligen und jeder Lehrgang ist anders, weil verschiedenste Menschen aufeinander treffen und ihre Lebenserfahrung mitbringen. Das macht es für mich immer spannend und diese Dynamik und die Motivation der Teilnehmer*innen macht es für mich immer besonders schön.
4. Was motiviert dich beim Projekt?
Dass Menschen sich freiwillig und ohne Erwartung von irgendeinem Gegenwert für andere einsetzen, das berührt mich auch nach Jahren noch. Die Motivation, die diese Menschen mitbringen und - so kitschig es klingt - die Welt ein stückweit besser machen wollen, ist inspirierend. Hier auf Augenhöhe gemeinsam zusammenzuarbeiten ist unglaublich schön.
5. Drei gute Gründe, wieso man sich für das Projekt melden sollte?
- Unsere Freiwilligen schätzen unsere unmittelbare und direkte Kommunikation und die gute Vorbereitung auf die Tätigkeit durch unsere Lehrgänge.
- Wir sind ein dynamisches Projekt, bei dem viel entstehen kann und in dem jeder Freiwillige mit seiner Lebenserfahrung unser Projekt bereichert.
- Es ist immer
komisch, das über sich selbst zu sagen, aber ich finde, wir sind ein sehr
menschliches Projekt. Natürlich ist die Expertise die Basis für unser Arbeiten,
aber bei uns ist sehr viel Raum für Menschlichkeit.
Mehr Infos zum Projekt.